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September 2019
Im August haben wir über Helmuts Beitrag zum Nationalismus diskutiert. Wir waren sehr viel weniger als die letzten Male, das tat aber einer lebendigen Diskussion keinen Abbruch.
Es ist geplant, dass wir uns das nächste Mal mit dem Thema Europäische Union, Rechtsentwicklung und völkischer Nationalismus beschäftigen. Es liegt dazu noch keine klare Themenstellung vor. Wir bemühen uns, rechtzeitig Literatur, Thesenpapier, Vortrag, Folien rumzuschicken.
Und: Ich möchte das nächste Mal auch mit Euch besprechen, wie es weiter gehen soll. Ich möchte Euch einige Vorschläge machen und fragen, ob das Euer Interesse trifft. Ich liste hier mal was davon auf:
- linke Theorie, deren philosophische Herausforderung und Gefährdung (?) durch postmoderne Denkansätze
- linke Theorie, deren Herausforderung und Gefährdung (?) durch feministische Theorien
- linke Theorie, deren Herausforderung und Gefährdung (?) durch Klimawandel, Klimabewegung
Einen schönen Herbst wünscht Tina

April 2019
Auf dem kommenden Treffen wird es zwei Schwerpunkte geben:
- Heimat
- Nation
Dazu gibt es folgende neue Beiträge auf unserer Seite in der Abteilung Politik, die wir zu lesen Euch ans Herz legen :-))) – als Vorbereitung für unser nächstes Treffen
- Entfremdung — Entwurzelung — Antisemitismus? Brief von Be. zu Tinas Folienvortrag Postone — “Es geht darum, eine Bewegung zu begreifen” und eine Antwort von Tina
- Von Eckehard ein paper zu Benedict Andersons Buch Die Erfindung der Nation – Zur Karriere eines folgenreichen Konzepts
- Von Tina ein paper: Linke Heimatfeindschaft – ein Problemaufriss zur Heimatdebatte
- von Helmut ein Kommentar zur Tinas paper: In’s dumpfe deutsche Stuben‐Glück!
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Zweites Treffen im März 2019
Erstens: Die Thesen von Moishe Postone über den Zusammenhang zwischen dem Vernichtungs‐Antisemitismus der deutschen Nazis und der kapitalistischen Produktionsweise (Postone: „Antisemitismus und Nationalsozialismus“)
Hierzu findet Ihr auf www.wintersalon.de :
Folien zum Vortrag “Es geht darum, eine Bewegung zu begreifen”
“Moishe Postone Zur Theoriue des Antisemitismus” — Berthold hat 1992 diese Zusammenfassung des Postone‐Aufsatzes geschrieben, die Ihr auch hier findet. Den Aufsatz selbst findet ihr ohne Probleme im Internet, wenn ihr die Stichworte „Postone Antisemitismus Nationalsozialismus“ eingebt.
Aufsatz von Tina mit dem Titel „Antikapitalistische Revolte“ (1990).
Weiter findet Ihr auf www.wintersalon.de ein Interview mit Postone, das 1992 geführt wurde und in Analyse&Kritik Nr. 340 erschienen ist.
Empfehlenswert: Das Buch: Moishe Postone — Deutschland, die Linke und der Holocaust, ça ira‐Verlag Freiburg 2005. Lieferbar, 18€.
Zweitens: Die Gelbwesten: Wir wollen den Versuch machen, diese Bewegung politisch einzuschätzen: Muss man diese Bewegung, wie die drei französischen Intellektuellen um Eribon, als Chance für eine linke Bewegung begreifen? Oder trägt es Züge einer rechten “antikapitalistischen Revolte“? Ist das noch offen?
Material zur Vorbereitung:
Eine Einschätzung von Christian mit dem Titel „Gelbwesten: ‚Volksaufstand‘, immer samstags“ findet Ihr auf www.wintersalon.de
Zum Reinhören eine eher pessimistische Einschätzung zu den Gelbwesten: https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2019/02/20/antisemitismus_debatte_interview_juergen_ritte_dlf_20190220_0811_5ed2363c.mp3
Ein eher optimistischer Bericht aus dem Spektrum von Aktivistinnen vor Ort auf copyriot https://non.copyriot.com/der-gegenaufstand-wird-scheitern-ein-interview-zu-der-bewegung-in-frankreich/
Die zwei Teile des Interviews mit Eribon, Louis und de Lagasnerie findet Ihr im Internet unter https://www.republik.ch/2019/01/12/die-herrschenden-haben-angst-und-das-ist-wundervoll
Den Aufruf zur ersten Gelbwesten‐Versammlung imJanuar 2019 — und ein Manifest der Gelbwesten findet Ihr im Netz.
Wir freuen uns auf einen interessanten Abend.
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Erstes Treffen im Januar 2019
Themen:
Karl Marx revisited — Krisen oder über die Gültigkeit marxistischer Kategorien - s. Aufsatz von Helmut
100 Jahre Globalisierung — s. Aufsatz von Christian Schmidt
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November 2018 Einladung zum Wintersalon:
Liebe Leute, wir sind alt. Wir sind politisch extrem minoritär. Wir werden letzteres auf lange Sicht bleiben. Vielleicht ist es das Kennzeichen linker Theorie (und Praxis), minoritär zu sein und zu bleiben (These! Ein Widerspruch zu unseren alten Zielen und Hoffnungen!?). Wir diskutieren in der Kneipe, am Abendbrottisch, zum Teil noch in Gruppen. Jede/r liest so dies und das. Viele lesen die Konkret. Einige beteiligen sich an Demonstrationen gegen Nazis, Querfront, Castoren usw. Die politische Situation, mit der wir es gegenwärtig zu tun haben, kann man mit dem Programm der europäischen Rechten so umreißen: Abwicklung von 68, theoretisch: Identitätspolitik, Nationalismus, Rassismus statt linker Kritik an Klassengesellschaft, Ausbeutung, statt internationale Solidarität; praktisch: Entfernung jedes wie auch immer geringfügigen Einflusses linker Überlegungen aus dem gesellschaftlichen Diskurs und staatlichen Strukturen (gegen Inklusion, keine Förderprogramme, Abschottung gegen MigrantInnen, Heimatscheiß, das‐Boot‐ist‐voll‐Rhetorik, Urteile gegen Ärztinnen, die Abtreibungen anbieten ….), usw. Die politische Mitte verschiebt sich nach rechts unter tatkräftiger Hilfe von Grünen und Linken. Wir möchten Euch zu einer lockeren Reihe von Treffen einladen — zu einem Wintersalon.
Die französische Salonkultur des 17./18. Jahrhunderts war Gegenmodell zur höfischen Kultur, auch subversiver Ort von politischer und philosophischer Debatte in privatem Rahmen und angenehmer Atmosphäre, durchaus mit dem Anspruch gesellschaftlich wirksam zu werden. Der Salon war die Domäne der Frau, der Salonière, weil privat, aber eben auch ein Raum, die Entrechtung der Frau zu thematisieren und den intellektuellen Streit mit Männern zu führen.
Wir möchten „in angenehmer Atmosphäre!“ Fragen linker Theorie und Praxis, die uns beide brennend interessieren und über die wir uns streiten, zur Diskussion stellen, blinde Flecken benennen, Herausforderungen an linke Theorie annehmen. Dies wollen wir nicht allein für uns tun. Hierzu laden wir ein – auch und insbesondere auch unsere kids und jüngeren Freunde. Wir planen pro Abend ein Referat mit Thesen, werden dazu vorher Papiere rumschicken, hoffen auf Themenvorschläge und Mitarbeit von Euch. Unten findet ihr erste Themen — diese Vorschläge spiegeln unseren derzeitigen Lesestand und Fragen wieder und sind nicht vollständig. Es geht uns dabei nicht um eine bilanzierende „Aufarbeitung“ unseres politischen Lebens, so wie es Leute in den 70igern in der Rückschau tun, um sich versöhnt auf einen friedlichen Lebensabend einzustellen, sondern immer noch um den Anspruch, die gegenwärtige Scheiße zu analysieren. Tipp für InteressentInnen der next generation: lasst Euch nicht nerven durch den Bezug auf unsere politische Geschichte seit 68 zur Begründung unserer Themen …. Wir denken, dass die von uns hier aufgeworfenen Fragen auch ohne unseren speziellen biografischen Bezug wichtig sind.
Vorläufige Themen:
Bedeutung der Marxschen Politökonomie für die Analyse der Gegenwart
Kritische Theorie und Postmoderne — Differenzen und Übereinstimmungen
Kritik an Aufklärung, Moderne und dem modernen Subjekt — Kritische Theorie oder rechte Lebensphilosophie?
Europa (nächstes Jahr sind Europawahlen): ist ein Auseinanderbrechen der EU für Linke egal, weil sie sowieso ein imperialistisches Projekt ist?
Heimat — Heimatfeindschaft und/oder “wieviel Heimat braucht der Mensch?” (Jean Améry)
Zur „Erfindung der Nation“ (Benedict Anderson) – Argumente gegen Ursprungsmythen über „das Deutsche“
Antisemitismus und Globalisierungskritik
Helmut und Tina